Der Altbau mit der Nummer 27 in der Stühlingerstraße in Freiburg – in den 50ern nach altem Stil wieder aufgebaut -liegt im Altstühlinger an einer der belebtesten Ecken Freiburgs nahe der Eschholzstraße und in direkter Nachbarschaft zu einem Kindergarten, Supermarkt und einer Tankstelle.
Wir, zehn Bewohner_innen zwischen 1 und 60 Jahren, leben, auf vier Etagen und Haushalte verteilt, in Familien oder Wohngemeinschaften zusammen. Viele von uns wohnen schon sehr lange hier, zum Teil seit über 20 Jahren. Im Laufe der Zeit hat sich hier aus einem nachbarschaftlichen Verhältnis eine lebendige und verlässliche Hausgemeinschaft entwickelt.
Im Sommer 2019 erfuhren wir, dass unser Haus verkauft werden soll. Dies löste bei uns unverzögerlich große Sorgen aus. Nach der erzwungenen Kernsanierung des Nachbarhauses hatten sich dort die Mieten mehr als verdoppelt. Auch an vielen anderen Stellen im Stühlinger und in Freiburg kann man derzeit beobachten, wie die Mieten explodieren und bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird. Falls unser Haus verkauft oder kernsaniert würde, wäre das Wohnen in unserem bisherigen Zuhause für uns unbezahlbar und damit eine existenzielle Bedrohung, da es auf dem derzeitigen Mietwohnungsmarkt in Freiburg kaum realistisch ist, noch vergleichbare Wohnbedingungen zu finden.
Als wir die ersten Ohnmachtsgefühle überwunden hatten, wollten wir all das nicht einfach so geschehen lassen, sondern suchten nach einem Ausweg. So kamen wir auf das Mietshäuser Syndikat, welches die beste Lösung in solch einer Situation darstellt. Denn dieses gemeinschaftliche Eigentums- und Finanzierungsmodell ermöglicht uns, die Stühlingerstraße 27 als Ort des vielfältigen und solidarischen Wohnens zu erhalten und auszubauen – für uns und zukünftige Bewohner_innen.